HörGesundheit kommt in der Gesellschaft an; die Vorsorge ist aber noch keine Selbstverständlichkeit

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Anlässlich des Welttages des Hörens veröffentlicht der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie aktuelle Zahlen zur HörGesundheit in Deutschland

Frankfurt, 14. Februar 2018 – Der diesjährige Welttag des Hörens stand unter dem Motto „Hear the future“ und zeigte, daß HörGesundheit keine Frage des Alters ist.  Die Weltgesundheits-Organisation (WHO) und der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie (BVHI) warben an diesem Tag für eine Vorbeugung und frühzeitige Versorgung von HörMinderungen.

Die vom Bundesverband der Hörgeräte-Industrie (BVHI) und Kantar TNS anlässlich des Welttages durchgeführte repräsentative Studie verdeutlicht, daß HörGesundheit in Deutschland wachsende Aufmerksamkeit geschenkt und ihre Bedeutung für ein gesundes, selbstbestimmtes Leben zunehmend erkannt wird. Eine regelmäßige Vorsorge ist jedoch noch nicht für alle Menschen selbstverständlich.

Dr. Stefan Zimmer, Vorstands-Vorsitzender des Bundesverbandes der Hörgeräte-Industrie (BVHI) erläutert: „Die Studie zeigt, daß HörMinderungen keine Ausnahme-Erscheinung sind. Sechs von zehn Befragten (59 Prozent) kennen Personen mit HörMinderung in ihrem Umfeld, 87 Prozent davon mit mittleren bis schweren Beeinträchtigungen. Dass inzwischen mehr als zwei Drittel der Befragten (71 Prozent) bereits einen HörTest gemacht haben, zeigt die gestiegene Sensibilität für das Thema. Für viele Menschen besteht allerdings noch Aufklärungs- und Handlungsbedarf – so ist nicht einmal jedem Dritten (30 Prozent) der Befragten bekannt, daß eine unbehandelte HörMinderung weitere gesundheitliche Risiken birgt.“

Gesundheitliche Risiken sind vielfältig

Eine unbehandelte HörMinderung kann unter anderem Stress, Schlafstörungen und Schwindel verursachen – ebenso steigt das Risiko, an einer Depression zu erkranken, zu verunfallen oder sozial isoliert zu werden. Gut erforscht ist auch der Zusammenhang zwischen unversorgter SchwerHörigkeit und der Abnahme kognitiver Leistungen: Eine jüngst veröffentlichte Langzeitstudie belegt, daß eine unbehandelte Schwerhörigkeit deutlich das Risiko erhöht, an Demenz zu erkranken und im Laufe des Lebens von anderen Menschen abhängig zu werden. Schwerhörige, die HörSysteme tragen, haben diese höheren Risiken nicht.

HörTechnik, die überzeugt

Die Bedeutung von HörHilfen für die Gesunderhaltung wird zunehmend erkannt. 89 Prozent der Befragten (2017: 87 Prozent) geben an, daß HörGeräte die Lebensqualität der Nutzer steigern. Entsprechend steigt auch ihre Akzeptanz: 82 Prozent (2017: 80 Prozent) halten moderne HörSysteme für dezent und unauffällig, und für 76 Prozent (2017: 75 Prozent) sind sie sehr leicht und bieten einen hohen Tragekomfort.

Die Umfrage-Ergebnisse spiegeln die rasante technische Innovation im Bereich der HörGeräte-Entwicklung wieder. So stellen HörSysteme nicht nur das HörErlebnis wieder her, sondern schaffen durch ihre vielfältigen Vernetzungs-Möglichkeiten neue Mehrwerte für ihre Anwender. Die digitalen Mini-Computer verschwinden fast unsichtbar im oder hinter dem Ohr, kommunizieren in Echtzeit miteinander und passen sich automatisch verschiedenen HörSituationen an. Neun von zehn Befragten der TNS-Umfrage (91 Prozent) geben an, sich schon aufgrund dieser technischen Funktionen leichter zum Tragen eines HörGeräts bewegen zu lassen, sollten sie eine HörMinderung feststellen.

Respekt für HörSystem-Träger

In unserer von Kommunikation geprägten Welt steigen die Anforderungen an ein intaktes Gehör stetig an: Für 80 Prozent der Befragten (2017: 76 Prozent) ist eine HörMinderung daher auch keine bloße Unannehmlichkeit, sondern eine ziemlich oder sehr starke Beeinträchtigung. Diejenigen, die etwas gegen ihre HörStörung unternehmen, ernten dafür Lob und Respekt: Personen mit HörHilfen werden laut TNS-Umfrage von 41 Prozent der Befragten (2017: 41 Prozent) als vorbildlich wahrgenommen, weil sie auf sich und ihr Umfeld achten. Knapp die Hälfte der Befragten zollen HörTechnik-Trägern Respekt dafür, daß sie offen mit ihrer HörMinderung umgehen. Nur noch eine Minderheit sieht Schwerhörigkeit als gesundheitlicher Makel oder Alterserscheinung. Die Mehrheit der Befragten nehmen Menschen mit HörComputern genauso wahr, wie Menschen ohne HörGeräte.

Über den Welttag des Hörens
Der Welttag des Hörens ist ein jährlich am 3. März begangener globaler Aktionstag, mit dem die Weltgesundheits-Organisation (WHO) gemeinsam mit nationalen Partnern Aufmerksamkeit auf die Prävention und Versorgung von HörMinderungen und auf die Bedeutung des Gehörs lenkt. In Deutschland richtet der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie gemeinsam mit der WHO den Welttag aus, an dem sich unter anderem ca. 4.000 HörAkustiker beteiligen. Nähere Informationen auf der Kampagnenseite unter www.welttag-des-hoerens.de.

Über den Bundesverband der Hörgeräte-Industrie
Der Bundesverband der Hörgeräte-Industrie ist die Vertretung der auf dem deutschen Markt tätigen HörGeräte-Hersteller. Er artikuliert die Interessen seiner Mitglieder und ist das Kommunikationsorgan für alle Themen rund um HörTechnologie, HörMinderung und Innovation. Der Verband setzt sich für die Erhöhung der Nutzung von HörHilfen ein und klärt über die Leistungsfähigkeit moderner HörSysteme auf. Darüber hinaus befördert er die Zusammenarbeit mit allen Gruppen, die an der Versorgung mit HörComputern beteiligt sind. Dazu gehören HörAkustiker, HNO-Ärzte, Krankenkassen, andere Verbände und Interessengruppen sowie die Politik.