FORSCHUNG: OhrForm beeinflusst unser RichtungsHören

Forscher haben die Komplexität des Hörens anhand der OhrForm und der Anpassungs-Fähigkeit des Gehirns gezeigt. Daraus folgt In Bezug auf SchwerHörigkeit: die Gewöhnung an schlechteres Hören wird dadurch begünstigt, was häufig zu verspäteter HörHilfen-Anpassung führt. Aber: das Gehör kann sich mit HörSystemen auch wieder auf gutes Hören einstellen. Ein HörTest ist der erste Schritt zur HörGesundheit.

Hannover, 20.04.2018 – Die Ohrmuschel ist mit ihren Windungen und kurvigen Verläufen mehr als nur ein einfacher SchallTrichter. Als sichtbarer und markanter Teil des sehr komplexen HörOrgans werden bereits hier einige Weichen für das gestellt, was später als HörErgebnis wahrgenommen wird. Dabei geht es nicht allein um das Hören und Unterscheiden von Tönen und Geräuschen oder den Gleichgewichts-Sinn, der direkt mit dem InnenOhr zusammenhängt. Die Ohren helfen auch dabei die Richtung zu erkennen, aus der das Gehörte kommt. Sie haben damit einen erheblichen Einfluss auf unser Orientierungs-Vermögen.

Das wird dadurch möglich, daß wir zwei Ohren haben, die so angeordnet sind, daß der Schall sie fast nie gleichzeitig erreicht. Diese zeitlichen Differenzen reichen dem Gehirn aus, um zielsicher die betreffende Schallquelle zu verorten. Das Prinzip funktioniert aber nur in den horizontalen Richtungen links, rechts und vorne oder hinten. Wie die Ohren dagegen Höhen-Unterschiede erkennen, ob sich also eine Geräuschquelle über uns oder am Boden befindet, dazu haben kanadische Forscher in einer aktuellen Studie nun wichtige Erkenntnisse veröffentlicht.*)

Bei ihren Untersuchungen lag der Fokus auf der OhrMuschel. Mit kleinen Silikon-Einsätzen veränderten die Wissenschaftler bei Versuchspersonen die Form der Mulde vor der Öffnung zum GehörGang. Die Probanden konnten daraufhin nicht mehr unterscheiden, ob sich eine Geräuschquelle über oder unter ihnen befand, was vorher problemlos möglich war. Demzufolge wertet das Gehirn nicht nur die reinen Schallwellen aus, die auf das Ohr treffen, sondern auch die Art und Weise, wie sie von der persönlichen Form der OhrMuschel modifiziert werden.

Die Versuche führten aber noch zu einer weiteren wichtigen Erkenntnis: Nachdem die Versuchspersonen die Silikon-Einsätze eine Woche lang getragen hatten, wurde ihr RichtungsHören ein weiteres Mal getestet. Jetzt hatte sich ihr Gehör offenbar an die veränderten Bedingungen gewöhnt und sie konnten die Position der SchallQuellen wieder sicher heraushören. Damit wurde einmal mehr die Plastizität des Gehirns nachgewiesen, nämlich die Fähigkeit, sich auf neue Bedingungen einzustellen.

Diese Anpassungs-Fähigkeit des Gehirns hat im Zusammenhang mit nachlassender HörLeistung zwei Seiten: zum einen wird die Gewöhnung an das schlechtere Hören dadurch begünstigt, was nicht selten zu einer verspäteten HörSystem-Anpassung führt. Zum anderen kann sich das Gehör aber auch wieder auf gutes Hören mit HörComputern einstellen. Allerdings sollte die Zeit zwischen dem Auftreten signifikanter HörMinderungen und der Versorgung mit HörTechnik nicht zu lang sein, um eine problemlose und schnelle Rückkehr zum guten Hören zu ermöglichen und die nachteiligen Folgen einer SchwerHörigkeit und die damit einhergehende Beeinträchtigungen der LebensQualität zu vermeiden.

Ein HörTest bei einem HörAkustiker ist der perfekte erste Schritt zur persönlichen HörGesundheit. Damit können auch schon kleine Veränderungen der HörFähigkeit gemessen werden, die vielleicht kaum bemerkt werden, sich aber auf längere Sicht nachteilig auswirken. Die systematische HörPrävention und Aufklärungs-Arbeit zählt für die Fördergemeinschaft Gutes Hören seit über 50 Jahren zu ihren Kernkompetenzen.

Als HörExperten vor Ort stehen allen Interessierten die rund 1.500 FGH-PartnerAkustiker zur Verfügung. Bei ihnen wird das gesamte Leistungsspektrum vom kostenlosen HörTest über Auswahl, Anpassung und Programmierung geeigneter HörHilfen bis hin zur mehrjährigen Nachbetreuung angeboten. Die FGH-Partner sind zu erkennen am Ohrbogen mit dem Punkt. Einen Fachbetrieb in der Nähe findet man unter www.fgh-info.de

 


*) R. Trapeau, M. Schönwiesner: The encoding of sound source elevation in the human auditory cortex, Journal of Neuroscience – 5th March 2018